Rund 2,8 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wachsen in Deutschland in Armut auf oder sind armutsgefährdet. Das heißt: Mehr als jedes fünfte Kind ist von Armut bedroht. Betroffen sind vor allem Kinder in alleinerziehenden und Mehrkindfamilien. Warum die Kindergrundsicherung jetzt wirksam umgesetzt werden sollte, zeigt das im Januar durch die Bertelsmann Stiftung herausgegebene Factsheet zur Kinder- und Jugendarmut in Deutschland. Es liefert Daten zur Armutsgefährdung und zum SGB II-Bezug von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Bundes-, Bundesländer- und soweit möglich auch auf regionaler Ebene.
Anhand aktueller Forschungsbefunde zeigt es, dass ein Aufwachsen in Armut junge Menschen begrenzt, beschämt und ihr Leben heute, aber auch in der Zukunft maßgeblich prägt und bestimmt. Denn Armut führt dazu, dass sie in nahezu allen Lebensbereichen – wie Bildung, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe – Benachteiligungen erleben. Kinder- und Jugendarmut ist seit Jahren ein ungelöstes strukturelles Problem in Deutschland. Die aktuellen Krisen und die damit einhergehenden Preissteigerungen verschärfen die Situation weiter. Die Vermeidung von Kinder- und Jugendarmut muss daher jetzt politisch Priorität haben. Sie muss aber auch so gestaltet sein, dass sie an den tatsächlichen Bedarfen von Kindern und Jugendlichen orientiert ist.
Quelle und weitere Informationen: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/factsheet-kinder-und-jugendarmut-in-deutschland