LAG Sexualisierte Gewalt – Prävention und Intervention in Sachsen e.V. gründet landesweite Geschäftsstelle
Im August 2023 nahm Christiane Hentschker-Bringt, Dipl. Sozialpädagogin (FH), die Arbeit in der neuen Geschäftsstelle der LAG in Dresden auf. „Wir sind froh, dass wir mit Fr. Hentschker-Bringt eine Expertin aus der Präventionsarbeit einstellen konnten.“, so Diana Mehmel, Vorständin des LAG e.V.
Die neue Geschäftsstelle wird vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert. Die Versorgung von betroffenen Kindern und Jugendlichen und die Prävention von sexualisierter Gewalt sollen im gesamten Freistaat verbessert werden. „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wird in der Ausbildung von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe nicht standardisiert vermittelt. Zudem sind die Fälle in der Regel sehr komplex. Täter handeln häufig wohlüberlegt und richten ihre Strategien auch gegen helfende Fachkräfte. Dadurch werden das Erkennen sexualisierter Gewalt und die Hilfe für Betroffene sowie Angehörige erschwert. Hier setzen wir an. Wir wollen sensibilisieren sowie Wissen und Austausch verbessern“, so Christiane Hentschker-Bringt.
Um die Versorgungssituation bei sexualisierter Gewalt im Freistaat zu verbessern, sollen zudem systematisch Lücken in der Versorgungslandschaft geschlossen werden. In Gesprächen mit Trägern und Netzwerken des Kinderschutzes sollen Leerstellen erfasst werden. „Hier sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Sprechen Sie uns an. Wir sind an Ihren Erfahrungen interessiert: Was klappt bereits gut und wo gibt es Probleme?“ so Christiane Hentschker-Bringt. Auf Grundlage dieser Informationen werden in enger Abstimmung mit dem Landesjugendamt, Bedarfe und Empfehlungen für die Hilfelandschaft abgestimmt.
Aktuell befindet sich die Geschäftsstelle im Aufbau. Internetauftritt, social media-Präsenz und Materialien für Öffentlichkeitsarbeit werden gerade erarbeitet. Ende des Jahres findet eine Auftaktveranstaltung statt. Ein Fachtag für Fachkräfte aus dem gesamten Freistaat ist für das kommende Jahr geplant. „Wir danken dem Landesjugendamt für die konstruktive Zusammenarbeit im Vorfeld der Antragstellung. Mit der Förderung der Geschäftsstelle unternimmt der Freistaat Sachsen einen wesentlichen Schritt für die Sichtbarkeit von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Wir sind zuversichtlich, dass sich die Versorgungssituation für Betroffene und Angehörige so zukünftig verbessern wird“, sagt Diana Mehmel. „Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor mit vielen Tabus belegt. Um Kinder und Jugendliche wirksam zu schützen, müssen alle, aber vor allem Fachkräfte, sexualisierte Gewalt als solche erkennen. Dazu wollen und werden wir als Verein und mit unserer Geschäftsstelle beitragen.“
Wir als Kinderschutzbundbund Sachsen freuen uns über die neue landesweite Geschäftestelle und wünschen viel Erfolg dabei Kinder und Jugendliche und ihre Familien in Sachsen wirksam vor sexualisierter Gewalt zu schützen!