Dresden, 27.04.2022. Anlässlich des Tages der gewaltfreien Erziehung am 30. April 2023 betont der Kinderschutzbund Landesverband Sachsen, dass Gewaltfreiheit nicht nur die Abwesenheit von körperlicher Gewalt bedeutet.
„Gewalt wird oftmals mit körperlicher Gewalt gleichgesetzt. Doch auch seelische Gewalt richtet bei Kindern nachhaltige Schäden an,“ mahnt Silke Brewig-Lange, die neu gewählte Vorstandsvorsitzende vom Kinderschutzbund Landesverband Sachsen. „Kinder zu verhöhnen, zu beleidigen, zu erpressen oder Schuldgefühle zu vermitteln, um eigene Interessen durchzusetzen, das schädigt nicht nur die Beziehung zum Kind, sondern auch deren Entwicklung,“ so Brewig-Lange weiter. Sie sagt: „Dies ist vielen Erwachsenen nicht oder wenig bewusst!“
Denn psychische Gewalt hinterlässt kaum sichtbare Spuren. Kinder können oft nicht erkennen, dass sie dieser ausgesetzt sind. Sie spüren sehr wohl, dass ihnen das weh tut, was ihnen widerfährt. „Auch viele Erwachsene können noch davon berichten, welche Sätze ihnen in ihrer eigenen Kindheit nicht gutgetan haben. Häufig zieht erlebte psychische Gewalt in der Kindheit Probleme im Erwachsenenleben wie z. B. depressive Erkrankungen oder problematisches Erziehungsverhalten nach sich,“ führt Daniela Zeidler, die Referentin für Familienbildung und Elternstärkung im Sächsischen Kinderschutzbund an.
Erlebte psychische Gewalt darf nicht weitergegen werden. Daher haben sich die Kinderschutzverbände in Sachsen auf den Weg gemacht, ein größeres Bewusstsein für psychische Gewalt und ihre Auswirkungen in der Bevölkerung zu schaffen. Dazu werden die Verbände mit ihren Möglichkeiten die Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst." gegen psychische Gewalt an Kindern in den Ort-, Kreis- und Regionalverbänden des Kinderschutzbundes gemeinsam mit dem Landesverband in Sachsen unterstützen.
Ebenfalls wird im Landesverband besonders in den regelmäßig stattfindenden Starke Eltern – Starke Kinder®-Elternkursen der gewaltfreie Umgang und die Stärkung der psychischen Gesundheit in der Familie vermittelt. Fachkräfte werden zum Thema in Fortbildungen zur Prävention und Familienstärkung geschult.
„Wir möchten die Spirale der Gewalt endlich durchbrechen. Häufig wiederholen Eltern und Fachkräfte selbst erlebte Erziehungsgewalt. Unsere Kampagne trägt dazu bei, psychische Gewalt in das Bewusstsein der Menschen zu holen und ihnen in unseren Angeboten andere Wege in der Erziehung und Begleitung von Kindern zu zeigen. Hiermit gelingt es, das Kinderrecht auf gewaltfreies Aufwachsen mehr in den Fokus zu bringen“, sagt Silke Brewig-Lange vom Kinderschutzbund Landesverband Sachsen abschließend.
Hintergrund: In den Jahren 2022, 2023 und 2024 hat der Kinderschutzbund das Thema psychische Gewalt zum Schwerpunkt seiner Arbeit gemacht. Alle weiteren Informationen finden Sie unter www.kinderschutzbund.de/gewalt.
Kontakt über:
Der Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V.
Silke Brewig-Lange, Vorstandsvorsitzende, über Tel.: 0351 - 42 42 044 oder 0160 41 38 230
Daniela Zeidler, Fachreferentin, Tel.: 0351 – 42 42 008
www.kinderschutzbund-sachsen.de ; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Pressemitteilung können Sie als PDF hier herunterladen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.