Psychische Gesundheit ist ein Menschenrecht!

Psychische Gesundheit ist ein Menschenrecht!

In den letzten Jahren ist die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen alarmierend angestiegen. Neben Depressionen nehmen auch Ess- und Angststörungen stark zu. Die Versorgungslandschaft in Sachsen ist jedoch unzureichend. Das derzeitige Versorgungsniveau mit kinder- und jugendpsychiatrischen Angeboten reicht nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken. Zeitnahe Termine bei Fachärzt_innen zu bekommen, ist fast unmöglich. Untersuchungen der Universität Leipzig zufolge müssen Kinder und Jugendliche in Sachsen im Durchschnitt mindestens sechs Monate auf den Beginn einer Therapie warten.

Im Landkreis Görlitz wird auch von Wartezeiten von bis zu 13 Monaten berichtet. Patient_innen, die dringend Hilfe benötigen, bleiben somit ohne adäquate Unterstützung. Dies kann zu anhaltenden Selbstverletzungen, Depressionen und sogar Suiziden führen. Letzteres ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe des Zittauer Kinderschutzbundes kennen aus der täglichen Praxis die Probleme, die sich für die Betroffenen und ihre Familien ergeben. Immer wieder müssen sie erleben, dass junge Menschen psychotherapeutische Unterstützung nicht zeitnah erhalten. Praxen und Kliniken müssen die Hilfesuchenden aufgrund mangelnder Kapazitäten abweisen oder sie auf lange Wartelisten setzen.

Das Team um Katja Schönborn, Geschäftsführerin des Kinderschutzbund Ortsverband Zittau e.V., weiß, dass einige der Betroffenen für eine Psychotherapie wöchentlich lange Wegstrecken in Kauf nehmen, da es vor Ort keine freien Kapazitäten gibt. Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien ist diese Belastung kaum zu bewältigen. Viele junge Menschen und ihre Familien schaffen es nicht und bleiben daher unversorgt. Das Team des Kinderschutzbundes erlebt die Tatsache, dass junge Menschen zeitnah keine adäquate Hilfe bekommen, als „kollektive Ohnmacht“.

Um auf dieses dramatische Versorgungsdefizit aufmerksam zu machen, startete der Kinderschutzbund Zittau eine Petition mit dem Titel „Kinder und Jugendliche brauchen ausreichend Psychotherapieplätze!“ Darin wird eine Anpassung der Kassensitze für Psychotherapeut_innen sowie der Kapazitäten in den kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken an den reellen Bedarf vor Ort gefordert. Die Unterschriftensammlung läuft noch mehrere Monate. Wenn das Quorum erreicht ist, soll die Petition dem Petitionsausschuss des Sächsischen Landtags überreicht werden.

Unterstützt werden kann diese Petition unter folgendem Link: www.kinderschutzbund-zittau.de/ausreichend-therapieplaetze

Quelle und weitere Informationen unter: https://parisax.de

 

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