Unser Auftrag
Auf Grundlage der „Konzeption zur Qualifizierung der Netzwerke für Kinderschutz und Frühe Hilfe 2015“, die vom Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V. (DKSB LV Sachsen e.V.) eingereicht wurde, entstand eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landesjugendamtes des Freistaates Sachsen und dem DKSB LV Sachsen e.V. Diese beinhaltet das Ziel, die Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren prozesshaft an das Kompetenzprofil "Netzwerkkoordinatorinnen und Netzwerkkoordinatoren Frühe Hilfen" des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) heranzuführen. Dazu sollten in den folgenden Jahren für die Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren verschiedene Module vom DKSB LV Sachsen e.V. entwickelt und durchgeführt werden, damit sie sich weiter qualifizieren können.
Für die Erstellung der Inhalte der Qualifizierung wurden die Ergebnisse der Basisabfrage sowie der erweiterten Bedarfsanalyse von 2015 herangezogen. Darüber hinaus wurden in Treffen mit den Landeskoordinatorinnen deren Wünsche und Ziele in Bezug auf die Qualifizierung thematisiert und in die Umsetzung einbezogen. Nach jedem Modul erhalten die Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren die Möglichkeit, weitere Bedarfe in den Feedbackbögen zu vermerken. Diese Antworten werden in die Jahresplanung ebenfalls eingearbeitet.
Zusätzlich steht die Mitarbeiterin des DKSB LV Sachsen e.V. allen Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren für Einzelcoaching jederzeit zur Verfügung.
Kontaktliste Koordinatorinnen und Koordinatoren der Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz in Sachsen
2015
2015 umfasste die Qualifizierung 3 Module, die in jeweils 3 Gruppen durchgeführt wurden.
Modul I – Ich und Mein Netzwerk
Teil 1: Warum gibt es die Netzwerke für Kinderschutz und Frühe Hilfen?
Teil 2: Wer bin ich in meinem Netzwerk?
Teil 3: Wie gehe ich mit Hindernissen um?
- SMART, Lösungsorientierung
Evaluation Teil 1
Praxisaufgabe: Baustelle
Modul II – Netzwerkpartner gewinnen und halten
Auswertung: Praxisaufgabe Baustelle
Feedback Modul I
Evaluation Teil 2
Teil 1: Netzwerkpartner finden und verorten
- Wen brauche ich damit mein Netzwerk funktioniert?
Teil 2: Netzwerkpartner analysieren
- Zielgruppenanalyse aus Marketing-Sicht
Teil 3: Der erste Eindruck beim Netzwerkpartner
- Bewusstsein für Wahrnehmung
Praxisaufgabe: Checkliste „Netzwerkpartner unter dem Mikroskop“
Modul III – Mit Netzwerkpartnern im Gespräch
Teil 1: Erster Eindruck und Small Talk
- Bedeutung der ersten Begegnung
- Möglichkeiten, um ersten Eindruck zu revidieren
- Sicherheit im Small Talk
Teil 2: Praxisaufgabe 2
- Checkliste „Netzwerkpartner unter dem Mikroskop“
- Eigene Produkte zu verkaufen
- Checkliste „Verkaufsgespräch“
- Rollenspiele
Teil 3: Netzwerkpartner halten
- Checkliste „Beziehung zu Netzwerkpartnern“
- Möglichkeiten zur Verbesserung der Beziehungen
Teil 4: Evaluation III
- Präsentation von Ergebnissen
Teil 5: Moderation von Gruppen
- Überprüfung der Effektivität der vorhandenen Gruppen
Teil 6: Grundlagen der Moderation
- Checkliste „Moderationsgebote“
Teil 7: Umgang mit Widerständen
- Eigene Ideen
- Tipps und Tricks

2016
2016 folgten vier weitere Module. Aufgrund des Feedbacks der Koordinatorinnen und Koordinatoren erweiterten wir den Umfang der einzelnen Module auf mind. zwei Tage.
Modul IV – Moderation und Gruppenarbeit
- Rolle und Einfluss der Moderatorin/des Moderators
- Nonverbale Signale beachten und nutzen
- Auftragsklärung
- Inhaltliche Vorbereitung
- Entwicklung einer Dramaturgie (Methodik)
- Organisatorische Vorbereitung
- Persönliche Vorbereitung
- Nachbereitung einer Moderation
- Videoanalyse von kritischen Situationen der Netzwerkkoordinatoren/-koordinatorinnen
- Arbeit an der eigenen Moderation (Vorbereitung und Aufnahme)
- Feedback durch Experten (Tobias Heinemann)
Das Modul schnitt mit einem sehr guten Ergebnis von 1,35 (Skala 1,0 – 4,0) ab.
Modul V – Workshop Qualitätsentwicklung
- Grundlagen von Qualitätsentwicklung
- Verständigung zu Standards
- Visualisierung und Reflektion des Ist-Standes der Netzwerke für Kinderschutz und Frühe Hilfen
- Kennenlernen der Standards von 2011
- Gruppenarbeit: Überarbeitung der Standards im Bereich der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität
- Zusammenfassen der neuen Standards für die Weiterleitung an alle Netzwerkkoordinatoren/-koordinatorinnen in Sachsen
- Vorstellung des Qualitätsrahmens der Netzwerke Frühe Hilfen durch Prof. Böttcher
- Betrachten und Reflektieren von 3 ausgewählten Qualitätsdimensionen
Das Modul schnitt mit einem sehr guten Ergebnis von 1,41 (Skala 1,0 – 4,0) ab.
Modul VI – Öffentlichkeitsarbeit
- Was ist Öffentlichkeitsarbeit? Welche Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit braucht die Netzwerkarbeit?
- Einführung in die Visuelle Kommunikation
- Kennenlernen des Gestaltungsleitfadens und der zielgruppenspezifischen Gestaltung
- Kreativitätsmethoden
- Bausteine der Gestaltung
- Arbeit an eigenen Materialien
- Vorstellung der neuen Materialien
- Feedback durch Expertin (Susanne Stoll)
- Papier, Druck, Formate
- Fotorecht
- Pressearbeit
Das Modul schnitt mit einem sehr guten Ergebnis von 1,16 (Skala 1,0 – 4,0) ab.
Modul VII – Projektmanagement
- Begriffe Projekt und Projektmanagement
- Projektinitialisierung
- Projektplanung
- Projektrealisierung
- Projektabschluss
Das Modul schnitt mit einem sehr guten Ergebnis von 1,0 (Skala 1,0 – 4,0) ab.

2017
2017 sind folgende Module in Planung:
Modul VIII: Workshop – Kooperationsvereinbarungen am 29.05.2017 und 14.08.2017 in Dresden, Am Brauhaus 8
Tag 1:
- Input zu den Kooperationsvereinbarung laut §3 KKG durch Prof. Beate Naake
- Aufteilung in 3 Workshops zum Austausch und einem ersten Entwurf für Kooperationsvereibnarungen in folgenden Bereichen: Gesundheitswesen, Bildungswesen, Polizei/Agentur für Arbeit
- Leitung der Workshops durch Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren, die bereits in diesen Bereichen Erfahrungen mit kooperationsvereinbarungen gesammelt haben
- Präsentation der Entwürfe und Diskussion
Zwischenzeit:
Die Entwürfe wurden an alle Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren in Sachsen gesendet, um sie zu ergänzen und Erfahrungen mit ihnen zu sammeln.
Tag 2:
- Erstellung einer Übersicht zu den existierenden Kooperationsvereinbarungen in Sachsen
- Weiterarbeit an den Entwürfen im Bereich Gesundheitswesen und Bildungswesen
- Präsentation der Ergebnisse und Diskussion
Die Ergebnisse der Workshops wurden alle Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren in Sachsen zur Verfügung gestellt.
Das Modul fand an zwei Tagen statt. Die Netzwerkkoordinatorinnen/-koordinatoren konnten in einem Feedbackbogen am Ende jeden Tages ihre Meinung anonym abgeben. Den ersten Tag bewerteten sie insgesamt mit 1,48 und den zweiten Tag mit 1,28 (Skala 1,0 – 4,0).
Modul IX: Visualisierung - Graphic Recording am 08.03.2017 und am 04.12.2017 in Radebeul, Moritzburger Str. 51
- Einführung in Graphic Recording
- Kennenlernen von Werkzeugen, Einsatz von Farben, Materialien und Formen
- Arbeit an eigenen Beispielen
- Feedback durch die Experten (Tobias Heinemann)
Das Modul schnitt am ersten Tag mit einem sehr guten Ergebnis von 1,10 (Skala 1,0 – 4,0) ab.
Modul X: Präsentationstechniken - PREZI am 31.09.2017 in Radebeul, Sidonienstr. 1a
- Einführung in die Preziphilosophie
- Kennenlernen von Elementen und Funktionen
- Erstellen von Animationen
- Einstellung von Farben und Hintergründen
- Tipps und Tricks
- Erstellen einer eigenen Prezi über die Netzwerkarbeit
- Feedback durch den Experten (David Zimmermann)
Das Modul schnitt mit einem sehr guten Ergebnis von 1,21 (Skala 1,0 – 4,0) ab.
Modul XI: Kinderschutz und Frühe Hilfen im ländlichen Raum am 16. und 17.11.2017 in Dresden, Am Brauhaus 8
1. Kinderschutz bzw. Frühe Hilfen unter den Bedingungen des ländlichen Raums
2. Aufbau und Entwicklung von Netzwerken im ländlichen Raum
3. Partizipative Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen und dem Kinderschutz im ländlichen Raum
Dieses Modul wird von Prof. Dr. Jörg Fischer von der Fachhochschule Erfurt durchgeführt.

2018
Netzwerke - Systemisch verstehen und koordiniern
Das Modul wird durchgeführt von Marc Burrichter, ilke Crone und Rainer Orban.
Umfang des Moduls: 90 UE, inklusive Intervisionsgruppen und Blended Learning.
1. Modulbaustein:
Grundlagen systemischen Arbeitens und eines systemischen Verständnisses von Netzwerken
07. – 09.05.2018, 2,5 Tage, erster Tag ab 14:00 Uhr
ilke Crone und Rainer Orban
Systemische Kompetenzen und ihre Essentials
Die Ziele dieses ersten kompetenzorientierten systemischen Modulbausteines sind:
- Die TeilnehmerInnen können einige grundlegende Aspekte der erkenntnistheoretischen Grundlagen systemischen Arbeitens (Konstruktivismus, Systemtheorie (synergetische und soziologische Systemtheorie) und eines systemischen Verständnisses von Netzwerken darstellen.
- Sie verlangen ein erstes Verständnis für die Unmöglichkeit dynamische Prozesse linear zu steuern.
- Sie erhalten einen ersten, anregenden Einblick in die Besonderheit systemisch lösungsorientierter Gesprächsführung.
In diesem ersten Modulbaustein geht es zum einen darum, in einem ersten Schritt die Grundlagen von Konstruktivismus und Systemtheorie zu vermitteln.
Diese Aspekte der erkenntnistheoretischen Grundlagen systemischen Arbeitens werden
- mittels der Weiterbildungselemente zur Unterstützung des Gruppenbildungsprozesses und des Kennenlernens und
- mittels theoretischen Inputs und Arbeitsblättern
aufbereitet und im Seminar gelehrt.
2. Modulbaustein:
Grundlegende systemische Kompetenzen
27. – 29.08.2018, 2,5 Tage, erster Tag ab 14:00 Uhr
ilke Crone od. Rainer Orban und Marc Burrichter
Dieser zweite Modulbaustein dient der Vertiefung einiger Elemente aus dem ersten Modulbaustein. Es geht dabei darum, die ersten Ideen zur Gesprächsführung und auch zum systemischen Verständnis des Netzwerkes noch einmal zu reflektieren und dies mit neuen Methoden und weiteren theoretischen Aspekten anzureichern und zu erweitern, verstärkt in Richtung systemische Kommunikations-, Konflikt und Managementkompetenzen.
Systemische Kompetenzen und ihre Essentials
- Die Arbeit zu Fragen von eigener Haltung und zu den Rahmenbedingungen, wie eine gelingende Netzwerkkoordination möglich werden kann;
- Probleme und Lösungen für das Netzwerk definieren.
- Muster erkennen
- Lösungsideen finden und beschreiben
- Durch die Beschäftigung mit theoretischen Perspektiven zu einer Vertiefung des grundsätzlichen Verständnisses von systemischen Prozessen gelangen.
- Reflexion über den jeweiligen persönlichen Einfluss als NetzwerkkoordinatorIn
- Gute Gründe für die jeweils eigenen Sprachen und Motive der Akteure im Netzwerk finden und
- ein Verständnis für die innere Logik und Autopoiese anderer Systeme entwickeln
- Verständnis für die jeweils unterschiedlichen Persönlichkeiten, die es in Netzwerken geben kann, erhalten.
- Durchführung eines Rollenspiels – Netzwerktreffen - inklusive einer Videoaufnahme. Reflexion dieses Netzwerktreffen mittels der Methoden aus der Video Interaktions-Begleitung / Video Hometraining;
- Einführung in die Grundzüge systemischer Gesprächsführung, systemisches Interview
- Erste Reflexion über die verschiedenen Auftragslagen im Netzwerk
3. Modulbaustein:
Qualitätsentwicklung und Evaluation aus systemischer Sicht
23. – 24. 10. 2018, 1,5 Tage, zweiter Tag bis 13:00 Uhr
ilke Crone und Rainer Orban
Systemische Kompetenzen und ihre Essentials
- Meine Lieblingsideen/-(vor)urteile zu QS und Evaluation
- Wie wird Evaluation/QS von den TeilnehmerInnen „konstruiert
- Evaluation/QS per Perspektiven- und Selbstevaluation
- Vermittlung von Fehlerfreundlichkeit als Ressource
Zertifizierung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten nach dem Modul – bei Teilnahme von mindestens 80% der gesamten UE - ein Zertifikat des akkreditierten DGSF-Institutes n.i.l. – INSTITUT für systemische Fort- und Weiterbildungen.